Abenteuer Schulranzenkauf –
Welcher Ranzen passt zu meinem Kind?
Wenn ich so darüber nachdenke und überlege…dann bin ich mir gar nicht so sicher, ob die Eltern aufgeregter sind oder die kleinen Vorschüler….beim Schulranzenkauf.
Die bevorstehende Einschulung und vorab der Schulranzenkauf…das ist ja wirklich ein Meilenstein, ein unglaublich wichtiges und auch einmaliges, fast „magisches“ Ereignis, quasi wie Weihnachten, Ostern und Sommerferien zusammen. Man (Kind) wird schließlich nur einmal eingeschult. Ich selbst erinnere mich nicht mehr an meinen Schulranzenkauf. Nicht nur, dass es schon so lange her ist, aber damals hat man auch nicht so ein „Brimborium“ darum veranstaltet. Damals gab es einfach irgendeinen Ranzen, eine Schultüte, die Familie hat am Tag der Einschulung ein paar Fotos gemacht und dann ist man essen gegangen. Vorher war man (Kind) da nicht beteiligt. Aber heute ist man (Eltern) ja auch viel schlauer als damals.
Nicht nur, dass die Kinder generell viel mehr mit eingebunden werden als damals, sie treffen mehr und schon früher eigene Entscheidungen, sind selbstständiger und so werden sie natürlicherweise auch in den Kauf des passenden Schulranzens mit eingebunden. Das finde ich richtig und gut so. Außerdem haben sich auch die Sicherheitsstandards um ein Vielfaches verbessert sowie auch die Designs der Schulranzen.
Heutzutage gibt es viele Faktoren, auf die Du beim Schulranzenkauf achten solltest. Natürlich sind nicht nur bequemes Tragen und das kindgerechte moderne Design wichtig, sondern insbesondere der Sicherheitsaspekt. Und was ist mit Nachhaltigkeit? Warum also nicht ein schönes Familienereignis daraus machen, als „Ausflugziel“ gemeinsam zum Ranzen-Laden pilgern und so eine positive und aufregende Erinnerung in die Psyche der Kinder „pflanzen“….
Die DIN-Norm und welche Sicherheitsstandards sie beinhaltet
Das Wichtigste ist – noch vor dem Design und den Wünschen der Kinder – die Sicherheit der Ranzen und natürlich das bequeme Tragen. Aber was gibt es dabei überhaupt alles zu beachten? Dafür gibt es eine DIN-Norm. Für Schulranzen existiert diese offiziell erst seit 1989, die Standards sind also noch gar nicht so alt. Somit ist auch klar, warum es zu meiner Einschulung kein großes Aufhebens gab. Die Marke Scout hat diese DIN-Norm und Standards übrigens damals mit entwickelt und somit auch entscheidend geprägt.
Eine Frage nebenbei – was ist eigentlich eine DIN Norm? Tatsächlich treffen wir auf soooo viele unterschiedliche DIN-Normen in unserem Leben und Alltag, wer soll die bloß alle kennen und auseinander halten? Und wozu brauchen wir diese Normen überhaupt? Fakt ist, dass die DIN-Normen nicht einfach erfunden werden um uns zu verwirren. Sie dienen vielmehr dem Zweck, uns als Verbraucher über eine gewisse Standardisierung in Kenntnis zu setzen, die uns dabei hilft gewisse Dinge als allgemein gültig anzuerkennen. In Bezug auf einen Schulranzen stellt die DIN-Norm gewisse Anforderungen an dieses Produkt und soll somit Klarheit über seine Eigenschaften schaffen. Außerdem werden Innovations- und Sicherheitsaspekte, Ergonomie sowie Qualitätssicherung, Verkehrssicherheit und Umweltschutz mit einbezogen, z.B. auch Belastbarkeit und Regenfestigkeit. DIN-Normen werden übrigens alle fünf (5) Jahre auf den Stand der Technik hin überprüft und ggf. angepasst. DIN-Normen finden wir daher nicht nur z.B. bei unseren Papier-Formaten, sondern eigentlich in nahezu allen Lebensbereichen und fast allen Alltagsartikeln, z.B. Babyschnuller, Babyfläschchen, Kindersitze, Fahrräder, Zahnbürsten, Spielzeuge, Kochtöpfe, Toilettendeckel, Autoreifen, Bügelbretter usw. Heutzutage sind übrigens sogar fast 90% der DIN-Normen europäisch (DIN EN) und international (DIN EN ISO, DIN ISO) ausgerichtet.
Zurück zu unseren Schulranzen. Die Norm DIN 58 124 legt also grundlegende Sicherheitsstandards für alle Schulranzen fest, um die Unfallgefahr für Schulkinder zu verringern und die Schulranzen einheitlich ergonomischer, kindgerechter und belastbarer zu machen. Schauen wir uns also diese DIN-Norm näher an.
Ein Schulranzen mit aktuellem Sicherheitsstandard nach der DIN-Norm sollte mind. 10 % retroreflektierende sichtbare Vorder- und Seiten-Flächen (sog. Katzenaugeneffekt) und sogar 20 % fluoreszierendes Flächen (wg. Signalwirkung) haben. Außerdem sollten ca. 10 cm² der Schultergurte mit retroreflektierenden Flächen bedeckt sein. Dies erhöht nicht nur die Sicherheit bei Tag, sondern auch bei trübem, etwas dunklerem Wetter, damit Dein Kind gut gesehen werden kann. Die DIN-Norm sieht weiterhin große kontrastreiche, orangerote oder neongelbe Flächen vor, um zusätzlich die Sicherheit zu erhöhen, noch schneller und besser von Autos gesehen zu werden.
Wenn Du jetzt in ein Fachgeschäft gehst und Dich ausschließlich nach DIN-konformen Modellen erkundigst, wirst Du allerdings leider enttäuscht werden. Tatsächlich ist es so, dass bislang nur wenige Hersteller bzw. aktuelle Modelle die DIN-Norm vollständig erfüllen. Zumeist ist dies jedoch nur darauf zurückzuführen, dass die vorgeschriebenen fluoreszierenden Flächen nicht in gelb oder orange leuchten und diese Modelle daher wegen kleiner Abstriche bei der Verkehrssicherheit bzw. Signalwirkung aus der DIN-Norm herausfallen. In punkto Ergonomie, Tragekomfort oder auch Praktikabilität sind diese Modelle aber natürlich nicht zwangsläufig schlechter.
Auf was kannst Du zusätzlich noch achten
Ein Schulranzen sollte heutzutage körpergerecht und mitwachsend sein, also am besten nicht nur verstellbare Trageriemen und Schultergurte haben (lt. DIN-Norm mind. 4 cm breit und im Auflagebereich über die gesamte Gurtbreite gepolstert), wenn möglich in S-Form, denn die spart den Nackenbereich Deines Kindes aus zur Vermeidung von Druckstellen. Bestmöglich sollten die Schultergurte in Schulterhöhe nahtfrei sein, also keine druck- bzw. reibeerzeugenden Innennähte aufweisen. Das könnte sonst z.B. im Sommer sehr störend sein.
Weiterhin sollte der Schulranzen auch über einen gut gepolsterten (am besten sogar abnehmbaren und weitenverstellbaren) Becken- oder Hüftgurt verfügen, der als zusätzliche Fixierung und Verlagerung des Gewichts auf das Becken (z.B. bei einem langen Schulweg oder Fahrt mit dem Fahrrad) vorteilhaft ist. Zusätzlich ist ein verstellbarer Brustgurt sinnvoll, der mehr Bewegungsfreiheit und Stabilität gibt und verhindert, dass der Schulranzen auf dem Rücken hin und her rutscht. Wie groß ist der Abstand der Schultergurte? Sie dürfen den Hals Deines Kindes nicht einengen. Die Trageriemen müssen außerdem gemäß DIN-Norm mind. 50 cm lang sein und sich stufenlos, einhändig und gleichmäßig verstellen lassen. Zudem gibt es bei einigen Modellen die Möglichkeit, die Riemen oben an den Gurten einzuhaken, so stolpert Dein Kinder ggf. nicht darüber, wenn es den Schulranzen in der Hand trägt. Die Schultergurte sollten dabei nicht unbeabsichtigt gelockert werden. Die Rückseite des Schulranzens darf außerdem keine Druckkanten oder –stellen aufweisen.
Der Schulranzen braucht einen stabilen Deckel, der sich möglichst mit einer Hand leicht und weit öffnen und schließen lässt. Der Deckel darf lt. DIN-Norm nicht von alleine zuklappen. Der ganze Schulranzen sollte nicht umkippen, weder im leeren noch im gefüllten Zustand. Wichtig ist auch sein möglichst geringes Eigengewicht. In der Regel beläuft es sich auf 800-1300 g. Meistens werden als Maßeinheit für den Inhalt 17-21 Liter angegeben. Gemäß TÜV-Angaben und den Empfehlungen des AGR e.V. (Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V.) sollte ein Schulranzen in leerem Zustand nicht mehr als 1300 g wiegen. Für eine besonders rückenfreundliche und ergonomische Konstruktion gibt es vom AGR e.V. sogar ein eigenes und anerkanntes Zertifikat.
Der Tragegriff sollte möglichst gut gepolstert und griffig sein und außerdem oben auf dem Deckel angebracht, so scheuert er nicht am Hals Deines Kindes. Sind die Seitentaschen gut zu verschließen, so dass nichts herausfallen kann? Ist der Schulranzen regenwasserabweisend und aus widerstandsfähigem, schmutzabweisendem Material? Ist die Rückenpolsterung atmungsaktiv und rutschfest.
Die meisten Schulranzen – auch die günstigeren – sind heutzutage wirklich gut durchdacht und – besonders im Vergleich zu meinem Schulranzen damals bei meiner Einschulung – wahre Alleskönner im Schulalltag.
Die Einteilung des Innenraums ist auch sehr wichtig. Sind die Fächer sinnvoll angeordnet? Passt alles rein? Wo werden die schweren und wo die leichten Sachen gepackt? Idealerweise sollten schwere Heftboxen und Bücher nahe am Rücken im Ranzen liegen, die leichteren und kleineren Utensilien (Mäppchen, Brotdose, Trinkflasche etc.) weiter vorne und/oder gleichmäßig an den Seiten verteilt. Gibt es Extrafächer für Kleinkram? Ist der Schulranzen auch befüllt noch einfach zu schließen und kommt Dein Kind an alle Utensilien einfach heran? Die intelligente Fächeraufteilung ist bei festen Schulranzen oftmals klarer und stabiler als bei einem Rucksack, die Hefte bleiben gerade und fixiert im Ranzen, die Ecken werden nicht verknickt. Zusätzlich kann man auch auf sog. Heftboxen zurückgreifen, die genau das verhindern.
Natürlich darf auch das kindgerechte, moderne und ansprechende Design mit zusätzlichen „Gadgets“ für unsere aufgeregten Erstklässler nicht fehlen, z.B. per Klettverschluss oder Magnet auswechselbare Motive, Designs, die sich mit dem Alter und Geschmack verändern lassen, Sammelbilder am Deckel oder kleine Geheimfächer.
Welche Form passt für mein Kind
Inzwischen gibt es neben den klassischen Schulranzen (auch Tornister genannt) in Kastenform auch noch rucksackähnliche Ranzen. Sie gelten als besonders vielseitig und praktisch und stehen inzwischen den modernen Schulranzen auch in der Ergonomie und im Tragekomfort in nichts mehr nach. Die klassischen Tornister sind durch ihre stabile Konstruktion mit festen Wänden meist langlebiger als Rücksäcke und schützen somit auch den Inhalt besser vor Stößen oder Witterung. Rucksäcke sind meist etwas leichter durch die flexibleren Materialien und wirken daher dynamischer. Aber inwieweit der eine oder andere Typ für Dein Kind passender oder praktikabler ist, solltest Du unbedingt gemeinsam mit Deinem Kind und dem Fachpersonal vor Ort ausprobiert werden. Die Antwort auf die Frage des Types ist nämlich absolut individuell.
Einige Hersteller haben sogar eigene spezielle Tragesysteme entwickelt, um eine ganz exakte und orthopädische Anpassung an die Körpergröße Deines Kindes zu gewährleisten. Optimal ist eine stufenlose und leicht handhabbare Rückenlängenanpassung, die die Höhe des Schulranzens oder Rucksacks anhand einer Größenskalierung individuell anpasst. Stört der Verstellungsmechanismus dabei am Rücken Deines Kindes? Wie groß ist der Abstand der Trageriemen? Rucksäcke sind im Leergewicht durch die andere Verarbeitung von Materialien oftmals leichter als die Tornister, manchmal sogar in der Waschmaschine waschbar. Dafür sind sie nicht so standfest, weil sie keinen harten Boden oder festen Deckel haben.
An-probieren geht über studieren. Dein Kind kann vor Ort eine Vielzahl von Modellen testen und auswählen. Im Fachhandel befüllt man den Schulranzen auch mit einem imaginären Gewicht, das in etwa den Schulbüchern, Heften und Federmäppchen gleich kommt. Damit möchte man auch die Belastung und den Tragekomfort im beladenen Zustand simulieren und testen. Denn oftmals werden empfindliche Nahtdruckstellen erst dann fühlbar. Hilfreich kann es auch sein, den Schulranzen auch mit dickeren Kleidungsstücken, also mit Jacke oder Pulli, zu testen.
Der Schulranzen sollte in jedem Fall zur Statur und Größe Deines Kindes passen und darf nicht zu breit (nicht wesentlich breiter als die Schultern) oder zu hoch (Oberkante sollte auf gleicher Höhe mit den Schultern und die Unterkante mit dem Beckenkamm abschließen) sein. Der Schulranzen sollte für einen optimalen Sitz dicht am Körper anliegen und an beiden Schulterblättern aufliegen. Zwischen Gesäß und Schulterpartie sollte nicht mehr als eine Hand Spielraum sein. Der Schulranzen sollte für Dein Kind also unbedingt insgesamt bequem sitzen – auch in befülltem Zustand -, Dein Kind sollte sich beim Tragen damit wohl fühlen und Dir genau das auch mitteilen. Jede Form, jedes Modell, jeder Hersteller hat seine eigenen Vor- oder Nachteile. Hast Du gemeinsam mit Deinem Kind erst einmal die individuell passende Form gefunden, könnt Ihr Euch in Ruhe für ein Modell entscheiden und die Designfrage gemeinsam abwägen. Ein Schulranzen, der nicht nur perfekt ergonomisch sitzt, sondern den Dein Kind gerne trägt und ihm Freude bereitet, z.B. weil er auswechselbare Dino-Magnetsticker hat oder ein tolles Schmetterling-Muster, verspricht einen wundervollen Einstieg und steigert dazu die Vorfreude auf die Schule.
Übrigens, von sogenannten Schul-Trolleys wird in der Regel abgeraten. Zwar liegt das Gewicht der Schulmaterialen dann nicht mehr auf dem Rücken, durch das einseitige Ziehen gerät Dein Kind aber in eine schiefe Rückenhaltung und belastet nur einseitig. Langfristig kann das zu Haltungsschäden führen. Damit Rennen oder Treppensteigen kann Dein Kind mit einem Trolley auch viel schlechter und muss den Trolley dann tragen, was auch zu Fehlhaltungen, z.B. zu einem Hohlkreuz, führen kann. Weiterhin wird es nicht so schnell von Autos gesehen, weil der Trolley auf dem Boden hinterher gezogen wird.
Wie ist das mit der Nachhaltigkeit?
Neben dem Sicherheitsgedanken interessiert heutzutage besonders die Nachhaltigkeit der Stoffe immer mehr. Bei Öko-Test fallen deshalb regelmäßig nahezu jedes Jahr viele Schulranzen, auch – oder erschreckenderweise gerade besonders – die Markführer, wegen mangelhafter Inhaltsstoffe durch, auch 2017 war dies wieder der Fall. Leider fanden die Experten bislang jedes Jahr gefährliche Schadstoffe, wie z.B. Phtalatweichmacher, teilweise überstiegen diese sogar die EU-Grenzwerte, oder verschiedene polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), wie z.B. das als krebserregend geltende Benzoepyren.
Die Reflektor-Materialien der Schulranzen oder auch andere Teile bestehen meist aus PVC. Auch bedenkliche Phtalate, die im Verdacht stehen wie ein Hormon im Körper zu wirken, konnten in vielen Produkten nachgewiesen werden oder phosphororganische Verbindungen. Einige der Phtalate sind sogar in Babyprodukten oder Spielzeug bis auf geringe Restwerte verboten. Für Schulranzen gelten derartige Werte derzeit noch nicht. Auch andere, alternativ dazu eingesetzte Phtalatverbindungen gelten als bedenklich, weil sie noch nicht ausreichend erforscht sind.
Derartige Schadstoffe haben in Produkten für Kinder nichts verloren. Den ausführlichen Öko-Test findest Du hier.
So traurig es klingt, komplett ausschließen lassen sich kleine Abstriche bei der Nachhaltigkeit wohl leider kaum, einen absolut perfekten Schulranzen gibt es offensichtlich nicht. Was kannst Du also noch tun? Wenn Du sicher gehen möchtest, dann achte darauf, dass das Pausenbrot Deines Kindes immer in sicheren Behältnissen transportiert wird und nichts ausgeschüttet werden kann oder in den Schulranzen plumpst, z.B. können Apfelstückchen, die im Schulranzen umherpurzeln, die Schadstoffe aufnehmen, die Dein Kind später isst. Besonders im Sommer kannst Du außerdem darauf achten, dass Dein Kind den Schulranzen so wenig wie möglich auf nackter Haut trägt, um den direkten Kontakt mit den Schadstoffen zu vermeiden.
Fazit und Tipps für den Kauf
Die Marktführer für Schulranzen in Deutschland sind z.B. Scout, McNeill, Ergobag, Deuter oder Sammies by Samsonite. Auch wenn diese Hersteller im Preissegment ganz weit oben liegen, lohnt sich ein Blick ins Detail, denn oftmals sind im Preis ganze Sets inbegriffen, z.B. inklusive Sporttasche, Federmäppchen, Schlamperetui, Geldbeutel, Brustbeutel, Heftbox, Regenhülle, Brotdose, Trinkflasche usw. Die Garantie und den Service, den die großen Marken bieten, solltest Du auch nicht unterschätzen und die Testsieger in punkto DIN-Normen bevorzugen. Abseits der Marktführer gibt es ein paar weitere bekannte Hersteller, wie z.B. StepbyStep, herlitz, Lässig, Scooli, School Mood, usw., die sich auf Schulranzen spezialisiert haben und ebenso sehr gute Schulranzen in Bezug auf Ergonomie, Tragekomfort etc. anbieten, die sich alle an der DIN-Norm orientieren (diese aber nicht vollständig erfüllen).
Wichtig ist, dass Du Dich mit Deinem Kind unbedingt in einem „Laden des Vertrauens“ professionell und kompetent beraten lässt. Am besten ist es, gleich direkt und ausdrücklich nur nach Modellen fragen, die sich an die DIN-Norm anlehnen, dann fallen einige weniger sichere Modelle bereits durch das Raster. Und stelle ruhig alle Fragen, die Dir auf dem Herzen liegen und teste mit Deinem Kind den Schulranzen Eurer Wahl auf Herz und Nieren…das ist besser als wenn Ihr Euch später über unpraktische oder unsichere Elemente beim Schulranzen ärgert, weil sie auf den ersten Blick nicht ersichtliche waren, noch dazu wenn der Schulranzen teuer waren.
Damit Du eine kompakte Übersicht aller wichtigen Punkte hast und diese beim Schulranzenkauf ganz einfach für Dich abhakten kannst, habe ich Dir eine kostenlose Checkliste zusammengestellt. Du findest Sie hier zum Download.
Da tatsächlich nur sehr wenige Modelle wirklich komplett in allen Punkten die DIN-Norm erfüllen, ist die Auswahl natürlich entsprechend klein. Wenn andere Modell in Erwägung gezogen werden, dann lohnt es sich auf andere bekannten Qualitätssiegel zu achten, z.B. TÜV, AGR (Aktion Gesunder Rücken e.V.), GS-Siegel, Stiftung Warentest oder auch Ökotest. Nicht jeder Ranzen ist entsprechend geprüft.
Zeit und Spaß sind außerdem zwei ganz wichtige Aspekte – lass Deinem Kind alle Zeit die es zur Schulranzen-Entscheidung braucht. Evtl. ist es auch sinnvoll, zuhause nochmals gemeinsam darüber zu sprechen oder sogar eine Nacht darüber zu schlafen. Der Spaßfaktor bei der Anprobe, eine Portion Humor, eine Prise Entspannung sowie Geduld und die Vorfreude auf die Schule lassen aus einem eigentlich eher bürokratischen und organisatorischen Akt einen einmaligen „Event“ werden, den Dein Kind ganz lange in schöner Erinnerung behalten wird. Und nur wenn der Schulranzen am Ende wirklich gut passt und Dein Kind sich damit wohl fühlt, hat es auch Spaß ihn zu tragen…und Tag für Tag mit gesundem Rücken den Schulweg anzutreten.
Noch ein Tipp zum Schluss
Sollte der so mühevoll ausgesuchte und lange vor Einschulung gekaufte Schulranzen irgendwie beschädigt sein – der Gesetzgeber hat geregelt, dass der Hersteller zwei (2) Jahre Gewährleistung geben muss, dass das neu gekaufte Produkt frei von Mängeln ist. Bei einem Mangel innerhalb der ersten sechs (6) Monate geht der Gesetzgeber sogar davon aus, dass dieser bereits beim Kauf des Produkts vorhanden war. Erst danach musst Du also selbst nachweisen (was oft sehr schwierig werden kann), dass der Mangel schon beim Kauf vorlag. Manche Hersteller von Schulranzen bieten darüber hinaus eine Garantie an, die alle Defekte innerhalb der Garantiezeit abdeckt, unabhängig von der Beweislast. Nachfragen lohnt sich.
Nachfolgend noch eine interessante Bildgeschichte, die uns teilweise auch humorvoll die gängigsten Stolpersteine aufzeigt.
Eingebunden von Schultaschen-Ratgeber.info
Quellen:
- https://www.din.de/de/ueber-normen-und-standards/basiswissen
- http://www.schultaschen-ratgeber.info/abenteuer-schulranzenkauf/
- https://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-658-09701-1_39
- https://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/nasg/normen/wdc-beuth:din21:132649216
- https://www.vergleich.org/schulranzen/?tr_source=google&tr_medium=adw&tr_content=a-42410835338&tr_term=schulranzen&tr_campaign=c-777870389-d&gid=EAIaIQobChMIs9CNibOo2AIVCZEYCh3bVQBDEAEYASABEgLGRfD_BwE
- https://www.schulranzen-onlineshop.de/checkliste-zum-schulanfang
- https://www.agr-ev.de/de/ratgeber-produkte/produkte/2857-schulranzen-schulrucksaecke
- https://www.schulranzen-onlineshop.de/leitfaden-zum-schulranzenkauf#din58124
Fotos:
Fotolia, #84342242 | Urheber: Kzenon
Fotolia, #88302494 | Urheber: tan4ikk
Fotolia, #54903104 | Urheber: Gilbert Gulben
Fotolia, #122938107 | Urheber: arborpulchra
Fotolia, #163151851 | Urheber: detailblick-foto
- Kindererziehungszeit und Berücksichtigungszeit - 17. August 2018
- Taschengeld für Kindergarten- & Grundschulkinder - 17. August 2018
- Hörspiele für Kleinkinder – Fluch oder Segen? - 28. Februar 2018